Strandgut-Poesie von Sabine Dinkel

Franz Grieser // August 14 // 2 Comments

Moin. Sie mögen schrägen Humor, Bild- und Wortwitz und überraschende Lösungen? Dann auf in den nächsten Buchladen oder den Onlineshop des HAWEWE Verlags und Sabine Dinkels Buch „Strandgut-Poesie“ kaufen.

Sie sind immer noch da? Also, gut, dann verrate ich etwas mehr.

Sabine Dinkel ist auf ihren Strandspaziergängen an der dänischen Nordseeküste allerlei seltsamen Figuren begegnet. Etwa dem alten Fischer Paule Piepensack, der Piratenbraut Paloma Pegleg, Urenkelin des legendären Flaus Klörtebeker, dem Meeresgrantler Fritze Funzel und der Hula-Hoop-Künstlerin Hoop Peng. Dazu diversen Heulern, Schnepfen und Küstenschutzengeln und…

 

 

 

Wo andere sich auf Strandspaziergängen über den angespülten Müll ärgern und weitergehen, blieb Sabine stehen, schaute genau hin und erkannte, dass sich in den Plastikteilen, Muschelstücken und anderem Zeuch die seltsamsten Wesen verbergen. Bei dem ganzen Wellengeschaukel hatte sich zwar der ein oder andere Arm gelöst, und der Kopf und der Rumpf waren über den Strand verstreut. Sabine sammelte alle Teile ein, nahm sie mit, setzte sie (neu) zusammen und schrieb die Geschichten der Wesen auf.

Jeder der Figuren sind zwei Seiten in dem Aufstellbuch gewidmet. Eine zeigt ein Foto der Figur in voller Pracht, auf der zweiten steht eine kurze Beschreibung, und man sieht, aus welchen Teilen sie zusammengesetzt ist.

Neben den skurrilen Geschichtlein, die Sabine den Figuren entlockt hat, fasziniert mich ihr Blick fürs Detail und für kreative Lösungen. Da wird ein Plastiklöffel zur E-Gitarren, Luftballonzipfel werden mal zu Schlappohren, mal zu Fischschwänzen, und die Zinken einer zerbrochenen Pommesgabel dienen der Hupfdohle Zinki Stardust als Fußprothese.

Das Einzige, was ein wenig stört: Nach 58 Seiten ist schon Schluss.

 Zum Buch

Sabine Dinkel: Strandgut-Poesie. Wenn es am Meer aus dem Plastikmüll kichert (das ist kein Affiliate-Link)
HAWEWE media Verlag
ISBN 978-3-947815-80-7
12,99 Euro

Und wenn Sie schon mal in der virtuellen oder der realen Buchhandlung sind: Sabine Dinkels Bücher über ihre Krebserkrankung – „Krebs ist, wenn man trotzdem lacht“ und „Meine Arschbombe in die Untiefen des Lebens“ – kann ich auch nur wärmstens empfehlen. Selten war bei mir beim Lesen Lachen und Weinen so nah beieinander.

Danke an Sabine und ihren Verlag für die Erlaubnis, Ausschnitte aus dem Buch hier abzubilden.

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