Wie dir diese simple Methode hilft, konzentriert zu schreiben und dranzubleiben

Franz Grieser // Juni 29 // 0 Comments

Wenn du beim Schreiben hängst und nicht weiter weißt, kann es helfen, aufzustehen, aus dem Schreibtisch und raus in die frische Luft zu gehen. Das bringt Körper und Geist in Bewegung – und löst meist die Blockade.

Das heißt aber nun nicht, dass du immer sofort aufspringen solltest, wenn du gerade mal hängen bleibst. Das wäre zwar gut für die Gesundheit, aber das, was du schreiben willst, wird so nie fertig.

Wie also schaffst du es, auch bei einer Durststrecke dranzubleiben, ohne gleich vom Schreibtisch zu flüchten?

Hier hilft eine Methode, die der Italiener Francesco Cirillo entwickelt hat und die ich dir – leicht modifiziert – ans Herz legen möchte: die Pomodoro-Methode (Falls du schon davon gelesen hast und gleich abwinken willst: Warte noch einen Moment).

 Die Pomodoro-Methode in Kürze

Ziel der Methode ist es, konzentriert an einer wichtigen Aufgabe zu arbeiten. Was du dazu brauchst:

  • einen Küchenwecker – ich empfehle allerdings eine Wecker-Software für den Computer oder das Smartphone (es gibt auch spezielle Pomodoro-Software für Windows, Mac OS X und die gängigen Smartphones)
  • Deine ToDo-Liste entweder auf dem PC oder auf Papier (und einen Stift).

So geht es:

  1. Suche dir die wichtigste Aufgabe, die jetzt ansteht (also den Text, den du schreiben willst oder sollst).
  2. Stelle den Wecker auf 25 Minuten (mehr dazu später).
  3. Schreibe, bis der Wecker klingelt. Tu in der Zeit nichts anderes (entweder schreiben oder nichts tun – nicht recherchieren, nicht aufstehen, keinen Kaffee kochen, …).
  4. Wenn der Wecker klingelt, schreibe den Satz zu Ende, speichere und markieree die Aufgabe auf der Liste mit „X“.
  5. Mache 5 Minuten Pause.
  6. Stelle den Wecker wieder und fahre mit Schritt 3 fort.
  7. Nach 4 Runden (25 Minuten plus je 5 Minuten Pause) machst du eine Pause von 15 bis 30 Minuten.

 Pomodoro für das Schreiben

Wenn du dich mit Unlust an den Schreibtisch setzt, stelle den Wecker auf 25 Minuten. 25 Minuten sind überschaubar. Und zu wissen, dass sie nach 25 Minuten den Stift fallen lassen dürfen, hilft vielen Schreibblockierten.

Mir persönlich ist eine 25-Minuten-Runde oft zu kurz. Ich habe mich gerade warmgeschrieben, wenn der Wecker bimmelt. Deshalb stelle ich den Wecker meist auf 50 Minuten – danach kann ich 10 Minuten Pause gut vertragen.

Mehr Infos zu Pomodoro

Die Methode kannst du gezielt nur für das Schreiben einsetzen. Sie ist aus meiner Sicht aber auch wunderbar für alle eher unangenehmen Aufgaben geeignet: Durch die klare zeitliche Begrenzung ist die Hemmschwelle nicht besonders hoch – für 25 Minuten kann ich auch mal etwas Unangenehmes machen (ob das Buchhaltung, Aufräumen oder … ist).

Cirillo geht – natürlich – davon aus, dass sich mit seiner Methode der gesamte Arbeitstag strukturieren lässt. Mir persönlich ist das zu viel Struktur.

Zur Methode selbst gibt es noch eine Reihe von Ergänzungen, etwa zum Umgang mit Unterbrechungen. Mehr dazu auf Cirillos Webseite (leider nur in Englisch). Inzwischen gibt es auch deutschsprachige Bücher zur Methode.

Übrigens: „Pomodoro“ heißt die Methode nach dem Küchenwecker, den Cirillo ursprünglich verwendet hat. Der hat die Form und Farbe einer Tomate. In der Praxis ist das Ticken des Weckers und sein Bimmeln allerdings eher nervig.

Hier gibt es weitere spannende Beiträge: