Für wen schreiben Sie?

Franz Grieser // Mai 6 // 0 Comments

Für wen schreiben Sie, wenn Sie ein Angebot schreiben, Texte für Ihre Website, einen Flyer oder etwas anderes?

Dumme Frage. Ist doch völlig klar.

Wirklich?

 Wer fühlt sich angesprochen?

Wenn ich mir die Websites von vielen Selbstständigen anschaue, dann frage ich mich oft, ob ihnen wirklich klar war, für wen sie da geschrieben haben. Viele Webseiten von Coaches zum Beispiel lesen sich, als wären sie nicht für künftige Klienten verfasst, sondern für andere Coaches. Da steht seitenweise etwas über die Philosophie des Coaches, über die vielen, vielen Aus- und Fortbildungen mit ganz tollen Fachbegriffen.

Nur: Potenzielle Klienten interessiert das – zumeist – gar nicht. Die wollen wissen: Versteht der mich? Weiß sie, wo mich der Schuh drückt? Kann sie mir helfen? Ist er mir sympathisch?

Machen Sie doch mal die Probe aufs Exempel und lesen Sie Ihre Webseiten, Ihre Seminarausschreibungen, Flyer, Angebote etc. noch einmal durch. Und nehmen Sie dabei eine andere Perspektive ein als gewohnt. Schauen Sie auf die Texte also nicht als Autor*in, sondern als jemand, dem diese Texte etwas verkaufen wollen.

Würden Sie sich angesprochen fühlen? Wirklich?

 So fällt das Schreiben leichter

Die Frage „Für wen schreibe ich?“ ist noch aus einem zweiten Grund von Bedeutung: Wie professionell Schreibende, etwa Journalist*innen, wissen, fällt uns das Schreiben erheblich leichter, wenn wir wissen, für wen wir schreiben. Das ist wesentlich einfacher, als so ins Blaue hinein zu formulieren.

Probieren Sie es doch einmal aus: Stellen Sie sich beim nächsten Mal, wenn Sie etwas schreiben, ganz konkret ein, zwei Personen vor, die Sie ansprechen wollen. Am besten jemand, den Sie persönlich kennen. Und schreiben Sie für diese Personen.

Mir persönlich hilft das beim Verfassen von Texten ungemein. Und wenn ich mal vergesse, mir einen konkreten Leser oder eine Leserin vorzustellen, merke ich es spätestens dann, wenn ich mitten drinnen hänge bleibe – und mich frage: „Für wen mach ich das eigentlich?“

Deshalb noch einmal die Frage: Für wen schreiben Sie?

 

Das Titelfoto stammt von Pixabay-User Mabel Amber.

 

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